Als Corona die Finanzwelt traf…

Okt. 02, 2020

Wie sehr trifft der Virus die Finanzwelt?

Als Corona die Finanzwelt traf…


Seit nun über 6 Monaten hört man überall, wie sehr die derzeitige Lage der Wirtschaft schadet. Richtig greifbar wird das erst bei der Schließung vom Lieblingskaffee um die Ecke.


Doch wie sehr trifft der Virus die Finanzwelt und wie weit hat uns die Pandemie in diesem Bereich bereits beeinflusst?


Finanzkrise 2020?


Die globale Finanzkrise 2008 war das Resultat eines vollen Fasses, bei dem der letzte Tropfen - der Zusammenbruch des Immobiliensektors und der Vertrauensverlust in die Finanzwelt - eine ganze Flut an Krisen ausgelöst hat. 

In der jetzigen Situation sieht es allerdings etwas anders aus. Laut dem ifo-Institut liegt ein sogenannter simultaner Angebots- und Nachfrageschock vor.


Heißt, viele Güter konnten aus medizinischen Gründen lange nicht produziert werden, zur selben Zeit aber durch die eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten auch nicht gekauft werden. Demnach bleibt der Konsum in vielen Bereichen nicht aus, sondern verschiebt sich lediglich zeitlich. Dadurch erwarten Ökonomen eine schnellere wirtschaftliche Erholung. Natürlich nur solange der Virus schnell eingedämmt werden kann und eine Insolvenzwelle oder größere Entlassungswellen ausbleiben.

Einen weiteren außergewöhnlichen Effekt der Pandemie kann man zurzeit in den Geschäften an der Kasse beobachten.



“Mit Karte, bitte.”


Und das von den Deutschen, die statt ihres geliebten Bargeldes die Kartenzahlung vorziehen.


2018 wurden noch über 76 Prozent aller Einkäufe im Einzelhandel bar beglichen. Generell scheint es die unausgesprochene Faustregel zu geben “kleine Beträge bar, große mit Karte”, denn die größten Geldsummen fließen digital.


Die Deutsche Kreditwirtschaft hatte bereits Mitte April angekündigt, die kontaktlose Kartenzahlung von dem bisherigen Limit von 25€ auf 50€ zu erhöhen, um hygienische und berührungslose Bezahlmethoden zu unterstützen. Die Zahlen der Befragung des Bundesverbands deutscher Banken zeigen, dass dies durchaus eine richtige Maßnahme war. 26% der Befragten haben während der Corona-Krise bewusst auf die Barzahlung verzichtet. Wie man sich vorstellen kann, steigt die Zahl der Barzahlungen mit zunehmendem Alter. Trotzdem haben auch hier 24% der über 60 Jährigen ihr Bezahlverhalten in Richtung Kartenzahlung geändert.


Wenn man also etwas Positives aus der aktuellen Lage mitnehmen kann, dann dass Veränderungen in der Gesellschaft möglich sind. Auch wenn es nicht von heute auf morgen kein Bargeld mehr geben wird, hat die kontaktlose Bezahlung vor allem zurzeit viele Vorteile.

Neben den hohen Kosten bei Druck, Lagerung und Transport von Bargeld, ist die Angst vor Ansteckungen groß. Die Vorteile der Kartenzahlung werden dadurch um einen weiteren Punkt ergänzt. Der Trend hin zu bargeldlosen Bezahlmethoden entwickelt sich somit stetig zu einem festen Bestandteil in unserem Alltag. 



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