Börsenlexikon

Okt. 02, 2023

Die wichtigsten Begriffe von A-Z


Wissen ist Macht. Jeder kennt das Sprichwort oder zumindest das gleichnamige Videospiel und doch ist es wahrscheinlich nirgends so zutreffend wie im Börsengeschäft. Hier entscheidet Wissen über Erfolg und Misserfolg und somit letztendlich über deinen Gewinn. Um für den nächsten Ausflug zum Börsenmarkt perfekt gewappnet zu sein, haben wir ein kleines Lexikon mit den wichtigsten Begriffen für dich zusammengestellt:



  • Aktie:
    Eine Aktie ist ein Wertpapier über das Kapital eines Unternehmens, das an der Börse geführt wird, der sogenannten Aktiengesellschaft (AG). Das Eigenkapital der AG wird also durch die Anzahl der Aktien geteilt. Dabei wird zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien unterschieden. Mit Stammaktien erhält der Aktionär ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung, jedoch sind mit Vorzugsaktien sind die Dividenden meist höher.

  • Aktienindex:
    Der Aktienindex ist ein Messwert, der die Kursentwicklung von Aktien darstellt. Auch als Kennzahl oder Indexziffer bekannt, gibt es viele unterschiedliche Indizes. Der in Deutschland bedeutendste Index ist der DAX, welcher einen Performance-Index aus den 30 wichtigsten Aktien der Bundesrepublik anzeigt.
    Wichtig sind die verschiedenen Indizes, vor allem um die Entwicklung verschiedener Märkte, Branchen oder einzelner Segmente zu beobachten, zu vergleichen und zu messen (Anlageerfolg).

  • Aktienrückkauf:
    Als Aktienrückkauf bezeichnet man das Zurückkaufen von Aktien vom Unternehmen selbst. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Aktie unterbewertet ist und das Unternehmen die Nachfrage erhöhen möchte. Dies kann den Aktienwert und den Gewinn je Aktie erhöhen, nachdem Rückkäufe die Anzahl an Wertpapieren verringern.

  • Aktiensplit (Stock Split):
    Bei einem Aktiensplit werden die existierenden Aktien einer Aktiengesellschaft gesplittet und dadurch auch der Kurs geteilt. Viele Gesellschaften führen diesen Split durch, um Aktionäre zu gewinnen.
    Eine Aktie in Höhe von 50.000€ schreckt ab. Teilt man jedoch die ausstehenden Aktien, werden diese günstiger und somit für Käufer attraktiver.
    Die einzelne Aktie verbilligt sich also im Börsenpreis, ohne dass sich das Eigenkapital der Gesellschaft oder der Wert des Aktienbestandes eines einzelnen Aktionärs ändert. Das Gegenteil dazu wäre eine Aktienzusammenlegung.

  • Aktionär (Shareholder)

Ein Aktionär ist eine Person, die eine oder mehrere Aktien besitzt. Er wird also zum Mitinhaber des Unternehmens und ist am Eigenkapital der Gesellschaft mitbeteiligt.

  • Anlageklasse:
    Anlageklassen sind Gruppierungen gleicher Anlagen. Wichtige Anlageklassen sind zum Beispiel Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien und Cash.

  • Anleihe
    Eine Anleihe ist ein zins­tragendes Wertpapier. Der Anleger stellt dem Unternehmen (oder Staat) Geld zur Verfügung gegen einen Zins. Das Unternehmen leiht sich also Fremdkapital. Der Anleger wird damit zum Gläubiger und erwartet dementsprechend fristgerechte Zinszahlung und Rückzahlung.

Im Unterschied zur Aktie geht es hier also um Fremdkapital und nicht um Eigenkapital eines Unternehmens. Damit ist der Aktionär viel mehr den positiven und negativen Geschäftsverlauf eines Unternehmens ausgesetzt als ein Anleihen-Anleger.

  • Baisse / Hausse:
    Als Baisse wird eine Periode starker Kursrückgänge bezeichnet. Darunter fällt zum Beispiel die Finanzkrise, Dotcomkrise und die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Baisse ist auch als Bärenmarkt oder Bearish bekannt.
    Das Gegenteil dazu ist die Hausse, auch Bullenmarkt oder Bullish genannt. Statistisch gesehen dauert eine Hausse oft länger, dafür fällt die Baisse oft heftiger aus.


  • Bewertung:
    Ob die Aktie unter- oder überbewertet ist, zeigt die Bewertungskennzahl des Unternehmens, die mit Wettbewerbern verglichen werden kann. Dabei gibt es das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV). Man kann also einschätzen, ob sich eine Aktie lohnt oder nicht.

  • Blue Chips:
    Der Begriff kommt aus den USA. Früher hatten hier blaue Jetons im Casino den höchsten Wert. Heute werden an der Börse große, wertvolle Aktiengesellschaften als Blue Chips bezeichnet.

  • Broker:
    Ein Broker ist ein Wertpapiermakler und wickelt Kauf- und Verkaufsaufträge ab. Er wird durch Vermittlungsgebühren (Courtage) bezahlt.

  • Dividende:
    Die Dividende ist ein Anteil am Unternehmensgewinn, der an die Aktionäre fließt. In Deutschland werden Dividenden meist jährlich ausgeschüttet. Über die Höhe der Dividende entscheidet die Hauptversammlung des Unternehmens.

  • Emittenten (Issuer):

Ein Emittent ist ein Herausgeber von Wertpapieren, wie Anleihen oder Aktien. Die aktivsten Emittenten sind zum Beispiel Unternehmen, Banken, Körperschaften und der Staat.

  • Fond:
    Ein Fond ist im Grunde nichts anderes als ein großer Topf, in den viele Investoren Geld einlegen. Dieser Topf wird von Fondsmanagern verwaltet, die das gesammelte Geld in Aktien, Obligationen, Immobilien und anderen Wertpapieren anlegen.
    Es gibt unterschiedliche Arten von Fonds:
    - Investmentfonds beschränken sich auf eine Anlageklasse
    - Mischfonds bestehen aus Aktien und Anleihen, also aus mehreren Anlageklassen.

Im Gegensatz zur Aktie wird in einem Fond nicht nur in ein bestimmtes Wertpapier investiert, sondern in mehrere verschiedene. Der große Vorteil ist also die Risikostreuung.


  • Free Float (Streubesitz):
    Der Streubesitz ist der Anteil an Aktien einer Aktiengesellschaft, der nicht in festem Besitz ist und an der Börse frei gehandelt wird. Im Idealfall werden 100% der Aktien einer Aktiengesellschaft an der Börse gehandelt. Ist das nicht der Fall, liegt der restliche Anteil bei Großanlegern.
    Das bedeutet, dass die Handelbarkeit einer Aktie bei steigendem Streubesitz zunimmt. Ein geringer Streubesitz hingegen kann zur Folge haben, dass kursrelevante Informationen eine deutlich größere Auswirkung auf den Aktienkurs haben.

  • Fungibilität:
    Fungibilität beschreibt die Austauschbarkeit von Wertpapieren. Alle herausgegebenen Wertpapiere eines Emittenten müssen gleich wertvoll und 1 zu 1  durch andere Wertpapiere austauschbar sein. Die Fungibilität von Wertpapieren sichert somit den verlustfreien Austausch von Aktien, sowie den schnellen Börsenhandel.

  • Geld-Brief-Spanne:
    Als Geld-Brief-Spanne oder Spread bezeichnet man die Differenz zwischen den gebotenen Kauf- und Verkaufskursen. Der Briefkurs ist der Kurs, zu dem ein Wertpapier verkauft werden soll und der Geldkurs der Preis, zu dem ein Marktteilnehmer zu kaufen bereit ist. 


  • IPO (Initial Public Offering):
    Bei Initial Public Offerings werden erstmalig Aktien eines Unternehmens interessierten Aktionären öffentlich zum Kauf angeboten. Die neuen Wertpapiere stammen in der Regel aus dem Bestand der Altaktionäre oder aus einer Kapitalerhöhung.

  • Leerverkäufe:
    Bei Leerverkäufe geht es vor allem um Spekulationen. Dabei verkauft ein Investor ein Wertpapier, das er zu dieser Zeit noch nicht besitzt, zu einem höheren Preis, als sein Einkaufspreis. später beim Kauf dafür zahlt, aufgrund eines Kursabfalls.

  • Marktkapitalisierung:
    Die Marktkapitalisierung, auch Börsenwert genannt, bezeichnet die Zahl der ausstehenden Aktien eines Unternehmens multipliziert mit dem Kurs.
    Diese Kennzahl gilt oft als Kriterium, ob eine Aktie in einen Index aufgenommen wird und zeigt indirekt die Größe des Unternehmens.

  • Maximum Drawdown:

Diese Kennzahl bezeichnet den maximalen Verlust eines Investments, der beim ungünstigsten Ein- und Ausstiegszeitpunkt in einer bestimmten Periode angefallen wäre.

  • Pennystocks:
    Pennystocks sind Aktien, deren Wert in der lokalen Währung unter Eins liegt. Meist sind diese Aktien von kleineren, noch unbekannten Unternehmen.

  • Pfandbriefe:
    Diese Anleihen werden unter anderem von Hypothekenbanken ausgegeben und dienen der Finanzierung von Baukrediten. Aufgrund der besonderen Sicherheitsregeln zählen Pfandbriefe zu den besonders risikoarmen Geldanlagen.

  • Rendite:
    Mit der Rendite wird der Gesamterfolg einer Kapitalanlage gemessen.
    Setzt man beispielsweise als Investor 100€ ein und erhält nach Ablauf der Investition 120€ zurück, so liegt die Rendite bei 20% bzw. 0,2. Sie setzt also den Gewinn ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital.

  • Stop-Loss-Order:
    Eine Stop-Loss-Order ist ein automatisch ausgelöster Verkaufsauftrag für ein Wertpapier. Dieser wird ausgelöst, sobald der Kurs eine bestimmte Schwelle unterschreitet, um einen zu hohen Kursverlust zu verhindern.

  • VaR (Value-at-Risk):
    Der Value-at-Risk ist ein Risikomaß und gibt an, welche Verlusthöhe innerhalb eines gegebenen Zeitraums mit dieser Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.
    Liegt der VaR zum Beispiel bei 15 Prozent, wird angenommen, dass das Investment in einem Jahr mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent nicht mehr als 15 Prozent verliert.


  • Volatilität:
    Die Volatilität gibt an, wie stark der Kurs eines Wertpapiers schwankt. Je höher die Volatilität, um so stärker schlägt der Kurs nach oben und unten aus. Damit kann die Investition entweder sehr riskant oder chancenreich sein.

  • Zerobonds (Nullkuponanleihe):
    Hierbei handelt es sich um eine Sonderform der Anleihe, bei der keine laufenden Zinsen gezahlt werden. Also um Schuldverschreibungen mit fester Verzinsung, hoher Fungibilität und Volatibiltät.

  • Zertifikate:
    Zertifikate eignen sich zur Risikostreuung und umfassen Indizes, Branchen oder Aktientöpfe. Anders als bei einem Fonds erwirbt der Käufer mit einem Zertifikat keinen Anteil an einem Portfolio, sondern eine Schuldverschreibung.

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